Tanzstudio Dierstein – warum?

Nach dem Abitur und einem Jahr Reisen beschloss Hans-Jörg Dierstein seine Hobbies zu verbinden.

Kam er doch ursprünglich aus der offenen Jugendarbeit in Stuttgart und betrieb Tanzen neben der Schule als zeitaufwändiges Hobby, so konnte er im Beruf des Tanzlehrers beides vereinen.

Nach seiner Ausbildung zum Tanzlehrer arbeitete er noch an verschiedenen Schulen im Großraum Stuttgart, bis er 1989 das bereits existierende Tanzstudio in Schramberg übernahm.

So versteht sich das Tanzstudio Dierstein bis heute als Begegnungsstätte und Freiraum für Jugendliche.

Logischerweise steht das Tanzen im Vordergrund.

War am Anfang der 90er Jahre noch das Hauptaugenmerk auf der Integration von polnisch- oder russlandstämmigen Jugendlichen, ging es dann über zur Beschäftigung mit jungen türkischstämmigen.

Dazu musste HipHop als urbane Tanzmöglichkeit in das Tanzschulprogramm integriert werden.

Um überhaupt die Möglichkeit eines Tanzens für Jugendliche zu schaffen, ohne auf die finanziellen Möglichkeiten der Eltern angewiesen zu sein, gibt es die Formationen.

Hier werden sowohl Standard und Lateinformationen trainiert, als auch kleine, kurze Spielereien.

Es gibt aber auch aufwändigere Produktionen, wie das tänzerische Aufführen ganzer Musicals.

Das hat den Vorteil, dass alle, auch tänzerisch unterschiedliche Niveaus am gleichen Projekt und miteinander arbeiten können.

Die Formationen sind absolut kostenfrei. Auch die Kostüme werden gestellt.

Und natürlich gibt es auch dynamische Aktivitäten wie zum Beispiel das jährliche Formationscampen oder Trainingslager.

Auch diese sind kostenfrei.

Da anderen Kulturen ein Langsamer Walzer unbekannt ist, gilt es hierfür viele Brücken zu schlagen.

Daher erfolgte eine weitere Ausdehnung des Tanzschulprogramms auch auf Kindertanz (ab drei Jahren).

Und auch die Kinder dürfen ihre eigene Show tanzen.

Für Kinder gibt es allerdings keine eigenen Formationen, sondern Eltern werden bei Bedürftigkeit entweder ganz freigestellt, wie aktuell bei den ukrainischen Flüchtlingen, oder über das Projekt „soziale Teilhabe“ abgerechnet.

Gemeinsame Tanzkurse mit Behinderten in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe und der Stiftung St.Franziskus sind weitere integrative Arbeitsfelder.

Auch hat Hans-Jörg Dierstein jetzt die Seniorenarbeit als neuen sozialen Bereich für sich entdeckt. (Wahrscheinlich altersbedingt. :-))

Das Ziel ist heute wie 1989, möglichst vielen Menschen ein Tanzen zu ermöglichen und das Gefühl einer Gemeinschaft zu erleben.